Matthias III. von der Schulenburg (* 1506, † 1542), gefallen in den Türkenkriegen vor Pest) war der Sohn von Bernhard XI. von der Schulenburg. Er war Herr auf Altenhausen, Angern und Beetzendorf und setzte den jüngeren Zweig der weißen Linie fort.
Matthias III. fiel während der Osmanisch-Habsburgischen Kriege in Ungarn. Diese Auseinandersetzungen waren Teil der Türkenkriege, in denen das Heilige Römische Reich unter Kaiser Karl V. gegen die Truppen des Osmanischen Reiches unter Süleyman dem Prächtigen kämpfte.
Die Habsburgischen Gegenoffensiven und der Krieg von 1542
Nachdem die Osmanen 1541 Buda erobert hatten, versuchten die Habsburger unter Kaiser Karl V. und dessen Bruder Ferdinand I., das verlorene Ungarn zurückzuerobern. Sie organisierten eine groß angelegte Militäroffensive im Jahr 1542, um die Stadt Pest von den Osmanen zurückzuerobern. Die Belagerung scheiterte jedoch, und die habsburgischen Truppen mussten sich unter schweren Verlusten zurückziehen.
Während dieser Offensive fiel Matthias III. von der Schulenburg, was zeigt, dass auch deutsche Adlige und deren Gefolgsleute in den Kriegen gegen die Osmanen eine bedeutende Rolle spielten. Viele Ritter und Söldner aus dem Heiligen Römischen Reich kämpften unter habsburgischer Führung in diesen Kriegen, oft mit verheerenden Verlusten.
Folgen des Krieges von 1542
Die Niederlage der Habsburger in Ungarn führte zu einer weiteren Konsolidierung der osmanischen Herrschaft in der Region. In den folgenden Jahrzehnten etablierten die Osmanen eine dauerhafte Verwaltungsstruktur in Ungarn, die bis ins späte 17. Jahrhundert bestehen blieb. Die Kämpfe zwischen Osmanen und Habsburgern setzten sich über weitere Jahrzehnte fort, wobei die Schlacht am Kahlenberg 1683 schließlich den osmanischen Einfluss in Mitteleuropa zurückdrängte.
Bedeutung für die Familie von der Schulenburg
Der Tod von Matthias III. von der Schulenburg im Jahr 1542 zeigt die enge Verflechtung des deutschen Adels mit den habsburgischen Kriegen gegen das Osmanische Reich. Viele Mitglieder des niedersächsischen und brandenburgischen Adels waren verpflichtet, Truppen für die kaiserlichen Kriege zu stellen. Sein Einsatz in Ungarn war Teil einer breiteren europäischen Verteidigungsstrategie gegen die osmanische Expansion.
Während seiner Herrschaft sicherte Matthias III. die Besitztümer der Familie Schulenburg in der Altmark und baute durch strategische Ehen enge Verbindungen zu bedeutenden Adelsfamilien auf.
1. Eheschließung um 1512: Margarethe von der Lühe (†1525). Aus dieser Ehe gingen 11 Kinder hervor (8 Söhne, 3 Töchter), darunter:
- Jakob II. von der Schulenburg (* 25. März 1515 – 1576), Ritter (1557), Freiherr (1565), kaiserlicher Feldmarschall (1567). Er führte als Erstgeborener das Haus Angern weiter.
2. Eheschließung um 1527: Anna von Wenckstern (†1575), Tochter von Joachim von Wenckstern und Armgard von Rossow. Aus dieser Ehe gingen 9 Kinder hervor (6 Söhne, 3 Töchter), darunter:
- Alexander I. von der Schulenburg (genannt Hierosolymitanus), Reichsfreiherr (1535–1568), Freiherr (1565).
- Daniel I. von der Schulenburg (1538–1594), Freiherr (1565). Daniel I. übernahm später den Burghof und die weiteren Lehensgüter von Jakob II., nachdem dieser kinderlos gestorben war.
- Anna von der Schulenburg
- Elisabeth von der Schulenburg
- Margarethe von der Schulenburg
Nach Matthias’ III. Tod übernahm sein Sohn Jakob II. von der Schulenburg die Führung des Hauses und trat in die Dienste des Kaisers. Durch seine militärischen Erfolge als kaiserlicher Feldmarschall festigte er den Einfluss der Familie innerhalb des Heiligen Römischen Reiches. Die Familie von der Schulenburg blieb auch nach dem 16. Jahrhundert eine der bedeutendsten Adelsfamilien Norddeutschlands.