Das Geschlecht derer von der Schulenburg ist eines der ältesten Adelsgeschlechter Deutschlands, dessen Wurzeln bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen.
Christoph Daniel von der Schulenburg (1679–1763) war ein hochrangiger Offizier in sardischen Diensten, der als Gutsherr von Angern nicht nur militärische Disziplin, sondern auch ökonomischen Weitblick und barocke Repräsentationskultur in seine Baupolitik einfließen ließ.
Sowohl im Rep H Angern Nr. 409 Blatt 15 dokumentierten Inventarium des um 1734 abgerissenen Hauses "über die Sachen, so von denen abzubrechenden Gebäuden verwahrlich aufzuheben sind" als auch im späteren Rep H 13, Nr. 76 "Generalinventarium der im Schloss Angern befindlichen Gegenstände" aus dem Jahr 1752 wird befindet sich ein besonders markanter Eintrag:
„des Herrn Generals Bettgestelle, samt dem völlig Überhang, in den dazugehörigen Kasten“.
Christoph Daniel baute eine bedeutende Waffensammlung auf, die sich durch ihren historischen und repräsentativen Charakter auszeichnete und bis heute als Ausdruck seines militärischen Standesbewusstseins und seines kunstsinnigen Sammelinteresses gilt.
Die Bibliothek des preußischen Generalfeldmarschalls Christoph Daniel von der Schulenburg im Schloss Angern war ein strategisch kuratierter Bildungskanon, der militärisches Wissen, politische Theorie und moralphilosophische Reflexion zum intellektuellen Fundament adeliger Selbstvergewisserung im Zeitalter des aufgeklärten Absolutismus verband.
Das Garderobeninventar des Generals Christoph Daniel von der Schulenburg von 1752 ist ein einzigartiges Zeugnis barocker Besitz- und Ordnungskultur im mitteldeutschen Adel, das durch seine außergewöhnliche Detailliertheit nicht nur die materielle Lebenswelt eines hochrangigen Offiziers dokumentiert, sondern zugleich den Übergang von höfischer Repräsentation zu aufgeklärter Rationalität sichtbar macht und vielfältige Einblicke in die sozialen, kulturellen und funktionalen Strukturen adeliger Lebensführung bietet.