Der Stammsitz der später weit verzweigten Adelsfamilie von der Schulenburg befand sich im 13. Jahrhundert auf der kleinen Burganlage die Schulenburg in der Nähe von Stappenbeck an der Jeetze bei Salzwedel in der Altmark.
Die Burg entstand vermutlich Ende des 12. Jahrhunderts und war eine kleine Turmhügelburg mit den Ausmaßen von 20 × 25 Metern, verborgen in den Jeetzesümpfen. Bereits im 14. Jahrhundert wurde die Burg jedoch wüst. Heute ist von ihr nur noch ein Erdhügel erhalten.
Bei Nachforschungen im 19. Jahrhundert wurden noch Ruinen des Burgturms, des Wohnhauses und eines Kellers dokumentiert. Der damalige Landesdirektor Wilhelm von der Schulenburg ließ die Burgstelle instand setzen und förderte mittelalterliche Waffen sowie Geräte zutage. Im Jahr 2016 führte die Universität Göttingen archäologische Untersuchungen an der Burgstelle durch. Dabei wurden die Überreste eines achteckigen Burgturms mit 12 Metern Durchmesser sowie Teile des Palas entdeckt und teilweise freigelegt.
Parallel dazu konsolidierte die Familie ihren Einfluss durch den Ausbau ihrer Machtbasis von der Burg Beetzendorf, die wenige Kilometer südlich von Salzwedel liegt und erstmals im Jahr 1204 urkundlich erwähnt wurde.
Der Adel spielte im Mittelalter eine zentrale Rolle in der wirtschaftlichen und politischen Organisation der Region. Burgen und befestigte Höfe waren nicht nur repräsentative Residenzen, sondern dienten auch als Verwaltungs- und Wirtschaftszentren. Hier wurden die von Bauern und Kossaten geleisteten Hand- und Spanndienste organisiert, Abgaben in Form von Naturalien oder Geld gesammelt und die Produktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse überwacht.
Darüber hinaus waren Burgen auch Zentren der Gerichtsbarkeit und Verwaltung. Die Adelsfamilien überwachten die Einhaltung der Lehnsverpflichtungen ihrer Untertanen und regelten Streitigkeiten innerhalb ihrer Herrschaftsgebiete. Die von der Schulenburg verwalteten Burgen, darunter die Burg in Angern und die Burg Beetzendorf, waren Beispiele für solche multifunktionalen Anlagen.
Die wirtschaftliche Struktur der Region war stark vom Lehnswesen geprägt. Abhängige Bauern leisteten Hand- und Spanndienste und zahlten Abgaben an Adel und Kirche. Klöster wie das Kloster Ammensleben dienten als wirtschaftliche und kulturelle Zentren. Sie förderten landwirtschaftliche Innovationen und betrieben Mühlen, Brauereien sowie Viehzucht.
Die wirtschaftliche Grundlage des Adels beruhte zudem auf den Innovationen in der Landwirtschaft.
Zwischen dem 10. und 13. Jahrhundert fanden große Rodungswellen statt. Wälder wurden gerodet, und Markgraf Albrecht der Bär förderte die Ansiedlung von Bauern aus Holland und Flandern, um das Land urbar zu machen. Diese Kolonisten brachten Techniken wie die Dreifelderwirtschaft mit, was die Produktivität der Böden erhöhte.
Der Handel war vor allem auf lokale Märkte beschränkt, wo Getreide, Vieh und Handwerksprodukte angeboten wurden. Straßen wie die Heerstraßen, die Magdeburg mit der Altmark verbanden, spielten eine wichtige Rolle, waren jedoch häufig Ziel von Überfällen, unter anderem durch Raubritter wie die Ritter von Angern.
In jedem Jahrhundert erlebt die Familie von der Schulenburg und das Haus in Angern bedeutende Veränderungen, doch sie lassen sich nie entmutigen – immer wieder gelingt ein entschlossener Neuanfang gemäß dem Leitsatz "Halte fest was Dir vertraut".
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