Wasserschloss Angern
Das Wasserschloss Angern wurde 1736 im Auftrag von Christoph Daniel v.d. Schulenburg von Friedrich August Fiedler im Rokoko-Stil erbaut und 1843 klassizistisch umformt. Die Ursprünge des Schlosses reichen bis ins Jahr 1341 zurück, als an dieser Stelle eine Wasserburg errichtet wurde.
Geschichte

In jedem Jahrhundert erlebt die Familie von der Schulenburg und das Haus in Angern bedeutende Veränderungen, doch sie lassen sich nie entmutigen – immer wieder gelingt ein entschlossener Neuanfang gemäß dem Leitsatz "Halte fest was Dir vertraut".

Bis 11. Jahrhundert, 12. Jahrhundert, 13. Jahrhundert, 14. Jahrhundert, 15. Jahrhundert, 16. Jahrhundert, 17. Jahrhundert, 18. Jahrhundert, 19. Jahrhundert, 20. Jahrhundert, 21. Jahrhundert.

Rundgang

Das Wasserschloss Angern beeindruckt mit seiner Rokoko-Dreiflügelanlage, umgeben von einem Wassergraben. Über die Vorfahrt gelangen Besucher durch den Empfang in den Gartensaal, der zu historischen Damen-- und Herrensalon führt. Der angrenzende Landschaftspark mit rekonstruiertem Fächerbeet ergänzt das Ensemble, während ein Rundgang beeindruckende Stuckdecken, Zimmerfluchten und Gewölbekeller offenbart.

Förderung
Förderung

Die umfassende Sanierung des Schlosses wurden maßgeblich durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, das Land Sachsen-Anhalt sowie den Bördekreis gefördert.

Die Familie von François hat ihre Wurzeln in der Normandie und lässt sich bis zu François en Bugey Nico François, Seigneur des Alimes, um 1354 zurückverfolgen. Als Hugenotten wurden sie ab 1530 aufgrund ihres protestantischen Glaubens verfolgt, was nach 1685 zu einer Fluchtwelle führte. Im Edikt von Potsdam gewährte Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg ihnen Asyl.

1689 ließ sich der Tuchfabrikant Nicolas le François in Cölln (heute Berlin) nieder und zog 1699 nach Frankfurt/Oder. Sein Nachfahre, August Karl von François, erhielt 1744 eine Adelserneuerung durch Kaiser Joseph II. Bruno Hugo Karl Friedrich von François (1818–1870), ein preußischer Generalmajor, war ein direkter Nachfahre dieser Linie. Er fiel 1870 in der Schlacht bei Spichern.

Seine Söhne setzten die militärische Tradition fort:

Weitere Mitglieder der Hugenottenfamilie von François:

  • Karl von François (27. Mai 1785 – 9. Februar 1855): Details zu seinem Leben sind nicht umfassend dokumentiert.
  • Louise von François (1817–1893): Eine deutsche Schriftstellerin, bekannt für ihre Romane und Erzählungen.
  • Alfred von François (2. Dezember 1849 – 22. Juni 1911): Sein Leben und Wirken sind weniger bekannt.
  • Bruno von François: Informationen über ihn sind spärlich.
  • Wilhelm von François (13. Februar 1895 – 30. April 1918): Details zu seinem Leben sind nicht umfassend dokumentiert.
  • Karl August von François: Über sein Leben liegen wenige Informationen vor.
  • Götz von François: Sein Leben ist wenig dokumentiert.
  • Jutta von François: Über sie sind kaum Informationen verfügbar.

In den Salons des Herren- und Damensalons hängen Porträts der Familie.

Die Nutzung des 1738–1745 neu errichteten Herrenhauses in Angern Angern unter General Christoph Daniel von der Schulenburg lässt sich im Kontext des mitteldeutschen und norddeutschen Landadels als exemplarisch für den funktionalen und repräsentativen Anspruch barocker Herrenhausarchitektur einordnen. Analog zu anderen Adelsresidenzen dieser Zeit strukturierte sich der Nutzungstypus in Wohnfunktion , administrative Nutzung , Repräsentation , Sammlungstätigkeit und symbolisch-dynastische Verankerung .
Die Wasserburg Angern hat eine lange und komplexe Geschichte, die bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht. Sie wurde erstmals 1336 urkundlich erwähnt, als es zwischen dem Erzbischof von Magdeburg und dem Markgrafen von Brandenburg zu einer Einigung über die Besitzverhältnisse in der südlichen Altmark kam. 1341 ließ Erzbischof Otto von Magdeburg an dieser Stelle eine Wasserburg errichten. Ob es sich dabei um einen Neubau oder die Verstärkung einer bereits vorhandenen Anlage handelte, ist unklar. Die Burg war von einem tiefen Graben umgeben und verfügte über einen siebenstöckigen Turm, der das Bauwerk dominierte. Es handelte sich wahrscheinlich um einen Feldsteinbau, wie die Mauerreste an der Brücke vermuten lassen.
Das Wasserschloss Angern ist eher ein Herrenhaus , ursprünglich im Jahr 1341 als Wasserburg errichtet, wurde im Jahr 1736 im Rokoko-Stil von Christoph Daniel von der Schulenburg durch den Architekten Friedrich August Fiedler erbaut. Ursprünglich war es von einem barocken Garten umgeben. Ab dem Jahr 1845 wurde das Schloss von Edo Graf von der Schulenburg und Helene Gräfin v.d. Schulenburg, geborene von Schöning, umgestaltet, inspiriert durch die Villa Schöningen in Potsdam , die Ludwig Persius für Edos Schwiegervater Kurd v. Schöning entworfen hatte. Dabei wurde das barocke Walmdach durch ein flaches Zinkdach ersetzt und es wurde ein Mezzaningeschoss ergänzt.
Die bauliche Umgestaltung des Herrenhauses in Angern in den Jahren um 1843 markiert einen tiefgreifenden Wandel in der Nutzung und Raumordnung des Hauses. Unter den Nachfahren des Generals Christoph Daniel von der Schulenburg wurde das barocke Erscheinungsbild durch klassizistische Elemente überformt, die sich sowohl in der Fassadengestaltung als auch in der Raumgliederung widerspiegeln.
Diese Bilder wurden anhand von Schwarz-Weiß-Fotos von einer KI coloriert und zeigen die Räume ca. im Jahr 1920. Die Ausstattung ist seit der Bodenreform verschollen.
Angern

Angern, Sachsen-Anhalt, Landkreis Börde. Heft 20, Berlin 2023 (ISBN: 978-3-910447-06-6).
Alexander Graf von der Schulenburg, Klaus-Henning von Krosigk, Sibylle Badstübner-Gröger.
Herausgeber: Deutsche Gesellschaft e.V.
Umfang: 36 Seiten, 59 Abbildungen.