Im 18. Jahrhundert

Gemäß dem Inventarverzeichnis von 1752 war dieser Saal baugleich zu dem Gartensaal gestaltet, jedoch war die Decke etwas höher. Der große Saal war reich mit Gemälden dekoriert. Die Wände waren vollständig mit einer Vielzahl von Stillleben, Landschaftsgemälden und chinesischen Malereien geschmückt.

Es werden 6 Supraporten erwähnt: Vier ovale und zwei längliche chinesische Supraporten, möglicherweise zwei über jeder der drei Türen.

Zu den Hauptwerken gehörten zwei große Landschaften sowie zwei Schlachtengemälde (Baittaillen). Daneben fanden sich Darstellungen der Jagdgöttin Diana, Schäferszenen, Jäger mit Frauenzimmer, ein Felsen mit einer Kapelle und Kreuz, zwei italienische Landschaften mit vielen Personen bzw. die sogenannten „Schornsteinfeger“-Gemälde (vermutlich venezianische Genrebilder, die das alltägliche Leben, Handwerker oder allegorische Darstellungen von Glück und Arbeit zeigten).

Tiermotive waren ebenfalls prominent vertreten, darunter Gemälde mit Hahn, Henne und Taube, Gänsen, Tauben und Kaninchen. Diese Bilder wurden im 19. Jahrhundert vermutlich im Speisezimmer gehängt und sind dort auf dem Foto zu erkennen. Stillleben zeigten Fische, Krebse, Küchengeschirr und hängende Vögel.

Zwei venezianische Gemälde boten perspektivische Stadtansichten mit einem Obelisken und einem Venezianischen Löwen. Ergänzt wurde die Sammlung durch kleinere Landschaftsgemälde sowie strategische Pläne und Ordres de Bataille. Diese Gemälde wurden im 19. Jahrhundert im Herrensalon platziert und sind dort auf dem Foto zu erkennen.

Die Möblierung des Saals entsprach seinem repräsentativen Charakter. Zwei Sofas sowie zwölf Rohrstühle (Rohrstühle, auch als Flechtstühle bezeichnet, waren im 18. Jahrhundert besonders beliebt. Diese Stühle zeichneten sich durch Sitzflächen und Rückenlehnen aus, die mit geflechtetem Rohr (meist aus Rattan) bespannt waren. Das Rohrgeflecht bot nicht nur Komfort, sondern auch eine gewisse Leichtigkeit und Eleganz, die in der damaligen Möbelkunst geschätzt wurde) boten Sitzgelegenheiten. Vier gepolsterte „Kröpel“-Sessel in Berliner Arbeit verliehen dem Raum Eleganz. Zudem waren sechs mit gestreifter Leinwand bespannte „Rules“ (vermutlich Vorhänge oder Wandbespannungen) vorhanden. Zwei massive Nussbaumtische mit kunstvoll geschnitzten Rehfüßen wurden später durch zwei schlichte weiße Lindentische ersetzt (diese Tische, oft in Weiß gehalten, waren im 17. und 18. Jahrhundert für ihre feine Schnitzarbeit und elegante Gestaltung bekannt. Lindenholz war aufgrund seiner weichen Beschaffenheit und leichten Bearbeitbarkeit bei Kunsthandwerkern beliebt, insbesondere für detaillierte Schnitzereien und Verzierungen. Die weiße Fassung dieser Möbelstücke verlieh ihnen eine edle und helle Erscheinung, die typisch für den Barockstil war).

Unser Rundgang beginnt mit der beeindruckenden Ansicht des Schlosses von der Nordseite. Diese Perspektive bietet einen Blick auf die repräsentative Vorfahrt und die markanten Eingangstüren des Hauptgebäudes sowie der beiden Seitenflügel. Die Nordseite vermittelt einen ersten Eindruck von der eleganten Architektur und Symmetrie des Schlosses.
Das großzügige Foyer des Schlosses verbindet Eleganz und historische Bedeutung. Im 19. Jahrhundert diente das Foyer in Schlössern als repräsentativer Eingangsbereich, der Besucher empfing und einen ersten Eindruck von der Pracht des Anwesens vermittelte. Es ist daher großzügig gestaltet und führt zum Gartensaal und dem Dienstzimmer des Hauses. Das imposante Treppenhaus verbindet die verschiedenen Stockwerke und unterstreicht die symmetrische Architektur.
Der Gartensaal präsentiert sich heute nach einer umfangreichen und denkmalgerechten Sanierung als prachtvoller Raum, der die reiche Geschichte des Schlosses bewahrt. Ursprünglich 1736 im Stil des Rokoko angelegt, wurde der Saal 1848 im Zuge eines umfassenden Umbaus des Schlosses neu gestaltet. Dennoch blieben wesentliche architektonische Elemente erhalten.
Vom Gartensaal gelangt man in den Damensalon. Im 19. Jahrhundert war der Damensalon ein zentraler Raum in Schlössern und Herrenhäusern , speziell für die Hausherrin und ihre Gäste.
Der Herrensalon grenzt direkt an den Gartensaal und bietet Zugang zum ehemaligen Dienstzimmer des Hausherrn sowie zum angrenzenden Kabinett. Der Begriff Herrensalon bezeichnet traditionell einen Raum in Schlössern oder Herrenhäusern, der speziell für die männlichen Hausherren und ihre Gäste vorgesehen war. Diese Salons dienten im 19. Jahrhundert als Rückzugsorte für Männer, um Gespräche zu führen, Geschäfte abzuwickeln oder Freizeitaktivitäten nachzugehen.
Vom Herrensalon und von der Polterkammer gelangt man in das Kabinett, das durch seinen beeindruckenden Marmorkamin hervorsticht. Die Wände des Kabinetts sind mit Stichen und Porträts der preußischen Könige geschmückt, die Szenen aus ihrem Leben und ihrer Herrschaft darstellen.
Die sogenannte Polterkammer beeindruckt mit seinen kunstvoll verzierten Säulen, deren geschnitzte Kapitelle doppelköpfige Adler zeigen, ein Symbol des Adels. Ihre klassizistischen Kapitelle sind reich verziert und bilden einen harmonischen Kontrast zu den anderen Elementen des Raumes. Zeitgleich entstanden die prächtigen Türen, die den Sälen des Erdgeschosses ein einheitliches Erscheinungsbild verleihen. Ergänzt wird die Atmosphäre des Raumes durch Kupferstiche von Johann Elias Ridinger , die Jagdszenen darstellen und die Wände schmücken.
Von der Polterkammer, dem Empfang und dem Herrensalon gelangt man in das Dienstzimmer . In historischen Schlössern des 19. Jahrhunderts waren Dienstzimmer oft integraler Bestandteil der Raumaufteilung. Sie wurden von Schlossverwaltern, Aufsehern oder anderen Bediensteten genutzt, um administrative Aufgaben zu erledigen.
Von der Vorfahrt aus betritt man durch die Eingangstür den großzügigen Empfang des Schlosses. Besonders beeindruckend sind das barocke Treppengeländer mit stark profilierten Rechteckbalustern und die teilweise erhaltene historische Wandvertäfelung, die den Charakter des Schlosses unterstreichen. Über den Empfang erreicht man den Gartensaal , der sowohl zum Park als auch zu den zwei Salons des Schlosses führt: dem Damensalon und dem Herrensalon . Besonders hervorzuheben ist die aufwendig restaurierte, vergoldete Rokoko-Stuckdecke, die ebenso wie die eleganten Flügeltüren den repräsentativen Charakter der Räume betont. Die Zimmerflucht mit der barocken Sichtachse ( Enfilade ) bietet eine beeindruckende Perspektive durch alle Salons des Erdgeschosses. Im Keller kann man historische Kreuzgewölbe und Tonnengewölbe entdecken, die von der langen Geschichte des Schlosses zeugen. Zudem befinden sich dort, jedoch nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, die Überreste der im Dreißigjährigen Krieg zerstörten mittelalterlichen Burg. Die Räumlichkeiten werden privat genutzt und stehen leider für Besichtigungen nicht zur Verfügung. Wir bitte um Ihr Verständnis und laden Sie ein, auf diesen Seiten einen virtuellen Rundgang zu erleben. Ansicht des Schlosses Angern mit Blick auf den Park
Die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen wären ohne die Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, des Landes Sachsen-Anhalt sowie des Bördekreises nicht möglich gewesen.
Schlösser des 18. Jahrhunderts waren vielseitige Zentren, die das Leben des Adels umfassend strukturierten. Sie vereinten Wohnen, Repräsentation, Verwaltung und Kultur in einem prächtigen Rahmen, der die Macht und den Einfluss ihrer Besitzer widerspiegelte.
Im 19. Jahrhundert wurde dieser Raum genutzt als Speisezimmer der Familie. Heute befindet sich dort eine Mietwohnung. Der Raum im 18. Jahrhundert Das General-Inventarium von 1752 (Rep. H Angern Nr. 76) dokumentiert den gesamten Bestand des Schlosses zu Angern und bietet wertvolle Einblicke in die reiche Ausstattung des Anwesens. Demnach war "das große Zimmer linker Hand (vom) Eingang des Saales" reich ausgestattet und wurde offenbar als Gästewohnung genutzt.
Im 18. Jahrhundert Gemäß dem Inventarverzeichnis von 1752 war dieser Saal baugleich zu dem Gartensaal gestaltet, jedoch war die Decke etwas höher. Der große Saal war reich mit Gemälden dekoriert. Die Wände waren vollständig mit einer Vielzahl von Stillleben , Landschaftsgemälden und chinesischen Malereien geschmückt.