Im Jahre 9 nach Christi Geburt war es, da eilten Boten durch das deutsche Volk, welches zwischen der Weser und Elbe wohnte. Von Busch zu Busch, von Hütte zu Hütte gingen sie, sie erzählten, wie die stolzen Römer den freien Germanen Hab und Gut, das alte deutsche Recht und die deutsche Sprache nehmen wollten, und riefen zum Kampf gegen die fremden Eindringlinge auf. Auch in unsere Gegend werden die Boten gekommen sein. Auf Wegen und Stegen zogen bewaffnete Scharen nach Westen. Im Teutoburger Wald drangen die Germanen von allen Seiten auf die römischen Legionen ein und schlugen ihnen schwere Beulen und klaffende Wunden. Viele Römer lagen erschlagen am Boden, die Lebenden welche sich nicht durch die Flucht retteten, gerieten in Gefangenschaft. Als Sieger kehrten die Langobarden in ihre Wohnsitze zurück und blieben in denselben bis zur Völkerwanderung.
Um das Jahr 375 drangen die Hunnen in Europa ein und gaben den Anlass zu großen Völkerwanderungen. Alte Volksstämme verschwinden, neue traten auf den Schauplatz der Geschichte. Die Langobarden gehörten in dieser Zeit dem Reich und Volk der Thüringer an. Als aber der Thüringer König Hermanfried im Jahre 531 in der Schlacht an der Unstrut von dem König der Franken besiegt wurde, setzten sich diese in dem eroberten Lande fest. Der nördliche Teil des Thüringer Landes fiel den Sachsen zu, welche in dem Kriege auf Seiten der Franken gestanden hatten. So drangen also vom Niederrhein und von der unteren Elbe die Sachsen in unsere Gegend vor. Die Mehrzahl der Langobarden, von der Wanderlust ergriffen, zog nach Böhmen und von dort weiter nach Süden, nach Norditalien, wo sie in der Ebene des Po ein neues Reich gründeten. Da die Sachsen nicht so viele waren, dass sie den Acker bebauen mochten, so ließen sie die unterworfenen "Buren ungeschlagen". Diese behielten ihre Äcker, mussten aber den Sachsen Zins davon zahlen.