Angern (ca). Vom Prunk ist in dem Schloss derer von Schulenburg in Angern noch nicht viel zurückgekehrt. Welches Potenzial aber auch noch nicht restaurierte Wände für Künstler bieten, zeigt seit dem vergangenen Samstag eine Ausstellung in dem ehrwürdigen Haus gegenüber der Kirche. Unter dem Titel „Ausflug auf's Land" haben sich fünf Künstler und Künstlerinnen aus Ost und West auf den Weg nach Angern gemacht, um etwas Gemeinsames zu schaffen. Und doch blieb jeder seinen Vorlieben treu.
So gestaltete der Hallenser Moritz Götze im Obergeschoss ein „Jagdzimmer", in dem die Besucher von einem Hochstand aus mit dem Spielzeuggewehr auf 108 metallene Hirsche schießen können, während Georg Marcks aus Oschersleben im Garten „Archaische Gehänge" installierte. Das rote Zimmer und der Eingangsbereich waren wie geschaffen für Susanne Maaß' Objekte unter der Ìberschrift „Rotton", in die die heute in Hannover Lebende sogar Ansichten von Angeraner Geschäften integrierte. Anja Treske aus Minden brachte die „Villa Balzer", das erste Landhaus in Bad Ems, mit nach Angern und zwar auf Fotos, während Rüdiger Giebler Bäume und Köpfe vor den Pinsel nahm. Auf den Visitenkarten von 1840, die Alexander und Petra von der Schulenburg ausgestellt haben und zu denen sich auch aktuelle Namenskärtchen gesellen dürfen, haben fast schon etwas Geheimnisvolles.
Es lohnt sich also, einmal an einem der nächsten Sonntage bis zum 3. August, jeweils von 11 bis 18 Uhr, im Angeraner Wasserschloss einen Ausflug in die Kunst zu unternehmen. „Der Titel 'Ausflug auf s Land' bedeutet, dass sich die Künstler und die Betrachter sich bewegen müssen", betont die Galeristin Christiane Rischbieter.
Kunst, die zum Mitmachen animiert - wie es diese beiden Jungen zeigen - schuf Moritz Götze mit seiner Installation mit dem Titel „Jagdzimmer". Jetzt ist es im Angeraner Wasserschloss zu sehen. Foto: ca