Heutige Bedürfnisse befriedigen, ohne künftige Generationen zu beschränken.

Im 18. Jahrhundert erkannten - nach langen Zeiten des Raubbaus - weitsichtige Forstleute, dass Wälder nachhaltig bewirtschaftet werden müssen: Man darf nur so viel Holz einschlagen, wie nachwächst, wenn man die Wälder dauerhaft erhalten und nutzen will. Inzwischen ist klar geworden, dass das Prinzip der Nachhaltigkeit für die gesamte Biosphäre gelten muss.

Eine erstmalige Nutzung des Begriffes Nachhaltigkeit in deutscher Sprache im Sinne eines langfristig angelegten verantwortungsbewussten Umgangs mit einer Ressource ist bei Hans Carl von Carlowitz 1713 in seinem Werk Silvicultura oeconomica nachgewiesen. Carlowitz fragte "wie eine sothane [solche] Conservation und Anbau des Holtzes anzustellen / daß es eine continuirliche beständige und nachhaltige Nutzung gebe / weil es eine unentbehrliche Sache ist / ohne welche das Land in seinem Esse nicht bleiben mag".

Der Begriff nachhaltige Entwicklung ("sustainable development") wurde bereits 1987 von der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung unter der Leitung der damaligen norwegischen Ministerpräsidentin Brundtland geprägt. Er bezeichnet eine Entwicklung, die die heutigen Bedürfnisse nach intakter Umwelt, sozialer Gerechtigkeit und wirtschaftlichem Wohlstand zu decken vermag, ohne die Möglichkeiten zukünftiger Generationen zu beschränken. Sie stellt die Antwort dar auf eine seit etwa 1970 gewachsene Erkenntnis: In einer Welt mit großer Ressourcenverschwendung, Umweltverschmutzung und Armut kann bei rasch wachsender Bevölkerung Lebensqualität für alle Menschen nicht dauerhaft gesichert werden. 


Der Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen ist Voraussetzung für ein gut funktionierendes Wirtschaftssystem und soziale Gerechtigkeit. Es gilt also, die drei "Säulen" der Nachhaltigkeit - Ökologie, Ökonomie, soziale Gerechtigkeit - in allen Lebensbereichen in Einklang zu bringen, national wie international.

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Quelle: www.nabu.de